Viele von uns kennen die Makramee-Technik wahrscheinlich noch aus der Schulzeit. Aber keine Sorge, Eulen und Glockenstränge waren „gestern“ und sind daher auch Geschichte… Aber wie wäre es mit einem Windlicht?
Die Makramee-Technik feiert aber gerade sein Comeback, und zwar in jeder Hinsicht. Die altbekannte und kratzige Sisalschnur wurde gegen flauschig weiche Garne ausgetauscht und der Knüpfklassiker zeigt sich nun modern interpretiert und sorgt für den ultimativen Boho-Look.
Ein Windlicht im Boho-Look
Bei diesem Windlicht habe ich mit dem Braidy Garn von Rayher in der Stärke 2 mm geknüpft. Was mich an diesem dünnen Garn so begeistert, man kann viele Knoten, sprich Muster, auf kleinster Fläche unterbringen. Dieses Windlicht ist vor allem für Anfänger geeignet, weil das Muster aus nur drei verschiedenen Arten von Knoten besteht. Die bebilderte Step-by-Step Anleitung zeige ich an einem Metallring, da es an dem Glas nicht gut zu erkennen ist.
Step 1:
Schneide Dir zunächst die Fäden für Dein Windlicht zu. Die Länge der Fäden ermittelst Du aus der Höhe des Glases. Bei kleinen Gläsern rechnet man mit einem Faktor von 3 bis 3,5. Dieses Glas hat eine Höhe von 11 cm und ich habe mich für eine Länge von 35 cm entschieden. Wenn die Fäden zu kurz bemessen sind, lässt es sich zum Ende hin etwas schwierig knüpfen und überstehendes Material kann man ja immer noch abschneiden. Mein Glas hat einen Durchmesser von 12 cm und ich habe mit 60 Fäden geknüpft. Achte darauf, dass sich die Anzahl der Knüpffäden durch die Zahl 4 teilen lässt.
Nun beginnen wir mit dem Knüpfen
Dabei starten wir in der Regel immer einem Ankerstich oder auch Startknoten genannt. Manche sagen auch Lerchenkopfknoten dazu. Dieser Knoten wird verwendet, um das Garn an Ringen, Gläsern oder anderen Aufhängungen zu befestigen.
Step 2:
Spanne einen Faden auf Deine Unterlage und befestige die Enden mit einem Klebefilm. Lege zunächst einen Faden zur Schlaufe und führe diesen unter dem Spannfaden durch, sodass die geschlossene Seite nach unten zeigt. Anschließend führst Du die losen Enden durch die Schlaufe hindurch. Ziehe die Fäden gut fest.
Orientiere Dich bei diesem Step am oberen Foto. Befestige auf gleiche Weise alle Knüpffäden am Spannfaden. Wenn Du fertig bist, lege den Spannfaden um das Windlicht herum und knote die Enden zusammen. Dabei kannst Du das Garn ruhig ziemlich fest zusammenziehen. Die Schlaufen liegen wegen der Optik sichtbar nach außen.
Falls Du größere Abstände zwischen den Knoten hast, füge einfach noch ein paar weitere Knüpffäden hinzu. Hast Du zu viele Fäden eingearbeitet kannst Du diese jetzt noch entfernen. Achte aber wieder darauf, dass sich die Anzahl der Knüpffäden durch 4 teilen lässt.
Ab jetzt wird direkt am Windlicht geknüpft
Nun wird mit dem Kreuzknoten weiter geknüpft. Der Kreuzknoten ist einer der wichtigsten Knoten beim Knüpfen. Ich verwende diesen Knoten vielfach — gerade am Anfang eines Makramees. Der Kreuzknoten bildet eine sehr engmaschige Fläche.
Step 3:
Der Faden, der ganz rechts liegt, wird über die beiden Mittelfäden nach links geführt. Der ganz linke Faden wird unter den Mittelfäden nach rechts geführt. Nun ziehst Du den Knoten fest. (Siehe oben die bebilderte Anleitung)
Im nächsten Schritt wird der rechte Faden unter den Mittelschnüren nach links geführt und der linke Faden über die Mittelfäden nach rechts. (Also kurz gesagt knüpfst Du einmal von rechts nach links und danach von links nach rechts). Ziehe jeden Knoten für sich gleichmäßig fest.
So gehst Du immer weiter vor, bis Du das Ende der Reihe erreicht hast. In der nächsten Reihe knüpfst Du wieder mit dem Kreuzknoten, aber dieses Mal nimmst Du die Fäden versetzt zur oberen Reihe auf.
Step 4:
Ab der vierten Reihe beginnst Du damit die Dreiecke zu knüpfen. Das bedeutet: Du nimmst einen 4er-Block und knüpfst wieder versetzt den Kreuzknoten. Ignoriere auf beiden Seiten die beiden äußeren Fäden. Du knüpfst also statt 4 nur 3 Kreuzknoten. Danach folgen nur noch 2 Kreuzknoten, gefolgt von einem Kreuzknoten. Nun ist das erste Dreieck an Deinem Windlicht entstanden.
Danach werden die Dreiecke eingerahmt
Der Rippenknoten ist der dritte und letzte Knoten, den Du verwendest. Dieser Knoten eignet sich wunderbar, um geknüpfte Bereiche sauber und ordentlich “einzurahmen“. Er kann für ganz verschiedene Formen genutzt werden wie beispielsweise hier die einzelnen Dreiecke. Der Ripenpknoten gehört zu den leichtesten Knoten, erfordert aber auch etwas Übung, damit das Ergebnis schön gleichmäßig wird.
Step 5:
Der Faden ganz links ist unser Leitfaden. Lege den Leitfaden über die anderen Fäden (Arbeitsfäden). Nun nimmst Du den danebenliegenden Arbeitsfaden zur Hand und bildest mit diesem die erste Schlaufe, indem Du den Arbeitsfaden erst über den Leitfaden führst und dann den Arbeitsfaden unter dem Leitfaden nach unten führst.
Wiederhole diesen Vorgang mit dem gleichen Arbeitsfaden ein weiteres Mal. Jede Schlaufe muss gleichmäßig festgezogen werden, damit der „Rahmen“ schön ordentlich aussieht. Gehe so weiter vor und achte darauf, dass der Leitfaden die ganze Zeit straff gehalten wird.
Die gegenüberliegende Seite vom Dreieck wird gegengleich geknüpft. Also von rechts nach links. Die beiden letzten Fäden werden mit einem einfachen Knoten verbunden.
Abschließend kannst Du die Fäden alle auf gleicher Höhe abschneiden. Eine weitere Variante wäre, die überstehenden Fäden 1 – 2 cm neben dem Dreieck abzuschneiden. Probiere einfach mal ein paar Varianten aus.
Folgende Materialien benötigst Du für dieses Windlicht
In unserem hektischen Alltag suchen wir immer mal wieder nach Zufluchtsorten, an denen wir uns zurückziehen können. Das Knüpfen in der Makramee-Technik entschleunigt und beruhigt durch die Wiederholung von Knoten-Techniken und erschafft neben kleinen Kunstwerken auch ein persönliches Wohlfühlambiente in den eigenen 4 Wänden.
Und nun wünsche ich ganz viel Spaß und Freude beim Knüpfen in der Makramee-Technik.
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